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TCM steht für Traditionelle Chinesische Medizin, sie ist Jahrtausende alt und wurde in China über lange Zeit mündlich überliefert, bis ab ca. 300 v.Chr. auch schriftliche Quellen erstellt wurden, wie zum Beispiel die Werke Huang Di Nei Jing, Shennnong Ben Cao Jing oder das aus 220 n. Chr. stammende Shan Han Lun, das Buch der Kälteerkrankungen.
Die chinesische Medizin wird vom Prinzip des Yin und Yang und von der 5-Elemente Lehre getragen. Letztere ist an der Idee der Jahreszeiten und ihrem Kreislauf orientiert – wobei von fünf und nicht vier Jahreszeiten ausgegangen wird – und baut auf den Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser auf. Diese Elemente sind nicht statisch, sondern unterliegen einer ständigen Wandlung, bedingen und beeinflussen einander auf vielfältige Weise.
Den einzelnen Elementen werden verschiedenste Aspekte zugeordnet, insbesondere auch körperliche Organe. So zum Beispiel gehören zum Element Feuer Herz und Dünndarm, zum Element Erde Milz und Magen, zum Element Metall Lunge und Dickdarm, zum Element Wasser Niere und Blase und zum Element Holz Leber und Gallenblase. Die Bedeutung der Organe geht dabei weit über ihre physiologische Funktion hinaus, sie umfasst auch bestimmte Energiequalitäten, die durch die Organe repräsentiert werden und im Menschen zur Wirkung kommen.
Als zentrales Element in der Lehre beschreibt das dynamische Prinzip von Yin und Yang mit Hilfe von Gegensätzen, wie Energie in ihren unterschiedlichen Ausprägungen wirkt. Bereits vor Tausenden von Jahren wurde es auf Basis von sehr eingehenden Beobachtungen der Natur entwickelt.
So können Yin und Yang beschrieben werden wie zwei Seiten eines Berges: die eine ist die helle, warme, trockene Südseite, die dem Energieprinzip Yang entspricht, und die andere ist die dunkle, kühle, feuchte Nordseite, die der Yin-Energie entspricht.
Weitere Qualitäten, die dem Yang zugeordnet werden, sind etwa Bewegung, Sommer oder Tag, die Yin Entsprechungen dafür sind Ruhe, Winter bzw. Nacht.
Unser Dasein wird von Yin und Yang Prinzipien bestimmt, also von Bewegung genauso wie von Ruhe, von Wärme wie von Kälte, von Trockenheit wie von Feuchtigkeit. Um im Gleichgewicht zu sein, brauchen wir beide Aspekte.
Ungleichgewicht entsteht, wenn Überschuss oder Mangel von Yin und Yang Energie vorhanden ist. Um ein Beispiel zu nennen: energiegeladene Kinder, die kaum zu Ruhe kommen und die überhitzt sind, haben demgemäß zu viel Yang aber keinen Yin Mangel. Andererseits haben ältere Menschen, die ausgetrocknet erscheinen, an Schlaflosigkeit leiden, einen Yin Mangel aber keinen Yang Überschuss.
Weitere wichtige Begriffe in der TCM sind das „Blut“, dessen Beschaffenheit eine große Rolle spielt, und „Qi“, eine Energie, deren Fluss nicht blockiert sein soll.
Die TCM spielt in China neben der westlichen Schulmedizin immer noch eine große Rolle. Seit einigen Jahrzehnten ist sie auch im Westen äußerst populär. Vor allem die Kräuterheilkunde war bei uns in Europa im Mittelalter ebenfalls hoch entwickelt, ist aber teilweise verloren gegangen, nicht zuletzt wegen der Hexenverfolgungen in der frühen Neuzeit.
Die Kräutertherapie als wichtiger Aspekt in der TCM umfasst nicht nur Pflanzen, sondern auch Mineralien, Knochen, Muschelschalen, also auch tierische Produkte, die nach ihren Wirkungen in Qualitäten wie zum Beispiel kühlend, wärmend, trocknend, Feuchtigkeit ausleitend oder befeuchtend, Oberfläche öffnend oder Wind/ Kälte vertreibend, usw. eingeteilt werden. Diesen Eigenschaften sind auch bestimmte Geschmacksqualitäten der Kräuter zugeordnet wie zum Beispiel bitter, salzig, scharf, süß, … , die jetzt nicht alleine unserem Geschmacksempfinden entsprechen, sondern die Eigenschaften der jeweiligen Kräuter beschreiben. Also süß bedeutet etwa die Mitte harmonisierend und stärkend, das betrifft die Milz, Pankreas und den Magen. Süß heißt hier aber nicht zuckerhaltig sondern die Eigenschaft, die Wirkung süß. Ein Beispiel dafür ist Gan Cao, das Süßholz, das keinerlei Zucker enthält, aber aufgrund anderer Inhaltsstoffe tatsächlich süß schmeckt. Es ist in fast jeder Kräuterrezeptur als harmonisierender Bestandteil enthalten. Die Eigenschaft süß schreibt man auch der Kartoffel zu.
Die Geschmacksqualität salzig und das Temperaturverhalten kühlend hat das Kraut Mu Lì, das sind die Austernschalen, die ihre besondere Wirkung durch ein geheimes Präparationsverfahren erhalten, weil durch dieses die enthaltenen Silikate erst für uns verfügbar werden. Es ist ein „den Geist beruhigendes, absenkendes“ Kraut, das bei Erregungszuständen, Schlaflosigkeit, Nervosität Anwendung finden kann.
Viele Kräuter kommen in verschiedenen Unterarten sowohl in Asien als auch in Europa vor, wo sie als traditionelle Arzneipflanzen Verwendung finden. Zudem ist das chinesische Arzneibuch kein starres Werk, sondern wird auch in der Gegenwart durch neue Kräuter erweitert, die nicht zwangsläufig in China beheimatet sein müssen.
Die TCM Ärzte bedienen sich der Zungen- und Pulsdiagnose und führen ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten. Die festgestellten Ungleichgewichte werden dann unter anderem mit dem Erstellen einer passenden Kräuterrezeptur, die in der TCM Apotheke angefertigt wird, therapiert.
In der Mohrenapotheke werden von TCM Ärzten verordnete Kräuterrezepturen entgegengenommen und fachgerecht zubereitet. Es gibt Dekokte, Granulate, Salben, Nasenöle, Hydrophile Konzentrate, Sirupe und vieles mehr. Unsere Absolventinnen eines Kurses der Wiener Schule für Traditionelle Chinesische Medizin sind versiert in der Dosis-Berechnung und Zubereitung.
Kräuterrezepturen sind meist sehr komplex, es gibt Hauptkräuter für die gewünschte Wirkung, Nebenkräuter, die die unerwünschten Wirkungen der Hauptkräuter lindern sollen und es gibt harmonisierende Kräuter.
Hoffentlich ist es uns gelungen Ihnen einen kleinen Einblick in das Wesen der TCM zu gewähren. Vielleicht dürfen wir Sie ja sogar einmal mit Ihrer TCM Rezeptur bei uns in der Mohrenapotheke in Krems herzlich willkommen heißen.
Mohrenapotheke Mag. pharm. Robert Baldrian KG
Obere Landstraße 2, 3500 Krems an der Donau
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